„Willkommen“ steht über einer Tür im Foyer, rechts davon informiert eine Tafel über das Deutsche Sprachdiplom. Neben dem Bayerischen Haus ist diese Einrichtung die zweite deutsche Insel im ukrainischen Odesa: eine Schule mit über 900 Schülerinnen und Schülern, die von der ersten Klasse bis zur ukrainischen Hochschulreife Deutsch als erste Fremdsprache lernen. Seit über 60 Jahren ist die „Schule Nr. 90“ die einzige in der Region Odesa mit diesem Schwerpunkt. Nur hier können junge Menschen das Deutsche Sprachdiplom erwerben, um nach Abschluss direkt an einer deutschsprachigen Hochschule zugelassen zu werden.
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Deutsche Postkartenmotive in der ukrainischen Volksmalerei
Kinder in deutschen Trachten beim Blumensammeln, süddeutsche Dörfer, Engel und blonde, großäugige Mädchen mit Katzen – Motive, die vor rund fünfzig Jahren in fast jedem Haus in der ländlichen Ukraine als Ölgemälde zu finden waren. Doch wie entstanden diese teils verbotenen Werke ab Mitte der 1940er Jahre in der damaligen Sowjetrepublik Ukraine?
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„Eine deutsche Insel in Odesa“
Odesa war seit der Gründung 1794 eine internationale Stadt. Die ersten Statthalter kamen aus Neapel und Paris, später bestimmten auch Deutsche, Griechen und Juden die Kultur und Wirtschaft der Stadt am Schwarzen Meer. Bis heute zeichnen sich Einrichtungen der polnischen, französischen, italienischen, georgischen, jüdischen und griechischen Community ein in die kulturelle Landschaft der ukrainischen Metropole.
Einrichtungen wie „Wiedergeburt“ oder die „Deutsche Jugend“ repräsentieren die deutsche Minderheit der Stadt. Eine besondere Stellung nimmt das „Bayerische Haus“ in Odesa ein. Seit fast 30 Jahren schlägt es auf kultureller und wirtschaftlicher Ebene eine Brücke zwischen der Ukraine und Deutschland. Seine Gründung jedoch hat etwas mit Zentralasien und Sibirien zu tun – was genau und welche Funktionen das Haus heute erfüllt, darüber sprach ich mit der Direktorin der Einrichtung, Maria Degtjarenko.